Was sind Neophyten

Als Neophyten gelten Pflanzen, die mit dem Aufkommen des globalen Handels seit dem 16. Jahrhundert  bei uns eingeführt oder unwissentlich eingeschleppt wurden und sich wildlebend  etabliert haben. Die Mehrheit dieser gebietsfremden Pflanzen ist gut in unsere Umwelt integriert und hat unsere heimische Flora bereichert.

Invasive Neophyten sind dagegen Pflanzenarten, die sich so stark und rasch ausbreiten, dass sie die idie einheimische Artenvielfalt gefährden, Bachufer destabilisieren und z.T. auch gesundheitliche Schäden verursachen können. Einige dieser Pflanzen gehören zu den verbotenen invasiven Neophyten.

Die Schweizerische Kommission zur Erhaltung der Wildpflanzen betreibt eine Informationsstelle für invasive Neophyten > Invasive Neophyten (infoflora.ch)

Informationen zu den Anstrengungen im Kanton Aargau  findet man unter: https://www.ag.ch/de/themen/neobiota

Einheimische Pflanzen setzen statt invasive Neophyten

 
Helfen Sie mit, die einheimische Artenvielfalt zu stärken!  
 
Hier finden Sie Informationen zu einheimischen Pflanzen und praktische Hinweise.
 
 

 

Invasive Neophyten im Vereinsgebiet

Wir bekämpfen regelmässig zusammen mit dem Forstamt Mutschellen invasive Neophyten > Aktivitäten

Dabei stehen folgende Pflanzen im Fokus:

Drüsiges Springkraut
Verboten gemäss Freisetzungsverordung

Von unserem einheimischen, gelb blühenden Wald-Springkraut unterscheidet sich das drüsige Springkraut durch seine rosa bis weisse Blütenfarbe, seine Grösse, sowie die roten Drüsen an den Blättern. Eine Pflanze kann bis 4'000 Samen pro Jahr ausbilden, die weit fortgeschleudert werden können. Durch den Samenvorrat im Boden keimen den ganzen Sommer über immer wieder neue Pflanzen aus. Selbst umgeknickte Pflanzen können an den Stängelknoten wieder austreiben.

Die hohe Pflanzendichte führt zu einer Verarmung der einheimischen Pflanzenwelt. Entlang  von Gewässern kann es die einheimischen ganzjährigen Pflanzen verdrängen und  Erosionen begünstigen. Im Wald tritt es als aufdringliches Unkraut auf und behindert die natürliche Verjüngung.

Quelle: neophyt.ch

Kanadische Goldrute
Verboten gemäss Freisetzungsverordung

Die bis 2 m hoch werdenden Goldruten bilden sich aus ausdauernden, unterirdischen Ausläufern. Auf einem Quadratmeter können so über 300 Pflanzen sprossen. Die Goldrute ist die häufigste invasive Pflanze der Schweiz. Die Verbreitung erfolgt durch flugfähige Samen, die mit bis zu 12'000 Stück pro Spross überreichlich ausgebildet werden.  Auch einzelne, kleine Bruchstücke können wieder Wurzeln treiben.

In schützenswerten Pflanzenbeständen wird durch das Eindringen von Goldruten die natürliche Artenvielfalt gestört. So werden Licht liebende Pflanzenarten durch die dichten Goldrutenbestände verdrängt.

Quelle:  neophyt.ch

 

Einjähriges Berufkraut

Im Gegensatz zur Kamille, die dem Berufkraut sehr ähnlich ist, hat das Berufkraut ungeteilte grob gezähnte Blätter. Sie kann mit dem Wind kilometer-weit fortgetragen werden. Keimfähige Samen bilden sich auch ohne Befruchtung. Daher kann sich aus einer einzigen Pflanze ein ganzer Bestand bilden.

Obwohl das Berufkraut nicht giftig ist, wird es vom Vieh gemieden. Daher kann es sich auf Weiden massiv vermehren und diese stark verunkrauten. Auf Ruderalstandorten und Magerwiesen verdrängt es einheimische, zum Teil schon selten gewordene Flora.

Quelle: neophyt.ch

 

Sommerflieder 

Der Sommerflieder ist nicht zu verwechseln mit dem gemeinen Flieder und stammt ursprünglich aus China und Tibet. Ende des 19. Jahrhunderts wurde er als Zierpflanze nach Europa gebracht.

Der Sommerflieder ist eine eigentliche Pionierpflanze, das heisst, er siedelt sich gerne dort an, wo nicht oder noch nicht viel wächst, wo es also noch genügend offenen Boden hat (Kiesplätze, Fels- und Mauerritzen). Eine ausgewachsene Pflanze produziert bis zu 3 Millionen Samen, die über mehrere Jahre keimfähig sind und sich über den Wind verbreiten!  Zusätzlich verbreitet sie sich auchvegetativ durch unterirdische Wurzelausläufer.